Ich hätte mir nie vorstellen können, einen Horror/Noir zu lesen. Ich schreibe Gedichte und habe Angst vor solchen Filmen...! Dann, eines Tages, stoße ich auf „Qualcosa“ (Etwas) von Tatiana Sabina Meloni, das mich (zu Recht!) erschreckt, mich aber gleichzeitig mit dieser unheimlichen Erinnerung an die Verdammten anzieht … Dann beschloss ich, Mut zu fassen und „ Nero“ zu lesen. Und… Sie werden es nicht glauben: ich fand es unglaublich faszinierend! Hypnotisch.
Ja, denn „Nero“ entführt dich, verschlingt dich, saugt dich in die einzelnen Geschichten hinein, ob du es willst oder nicht. Man bleibt darin gefangen, es hält einen in Atem, man kann den Blick nicht von seiner schwarzen Tinte abwenden. Man sieht sich mit den Augen des Protagonisten oder Opfers um. Man kann deren schrecklichsten Empfindungen und Schauer direkt auf der Haut spüren.
„Nero“ (Schwarz) ist wie ein Schlag in die Magengrube. Aber einer von der Sorte, der das Adrenalin in dir auslöst, welches dich auf unerklärliche Weise dazu bringt, immer wieder einen weiteren Hieb spuehren zu wollen. Die nüchterne und elegante Feder, die das Crescendo effektvoll vorantreibt, verleiht der Erzählung eine extreme Geschmeidigkeit. Schließlich ist die Fähigkeit der Autorin, den Kamera-in-subjektiven Effekt nachzubilden, überraschend. Ich persönlich empfand „Nero“ als Offenbarung. Ich liebte diesen Horror/Noir! (Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke!). Es sind Geschichten, die dich mit dem perversen Charme des Bösen faszinieren. Sie regen aber auch zum Nachdenken an. Weil Sie dich dabei ertappen, wie du durch die dunkelsten Mäander der menschlichen Psyche navigierst …
Kurz gesagt, ein Nervenkitzel, den ich wärmstens empfehlen kann! Geben Sie auch den literarischen Genres eine Chance, die am weitesten von Ihren Favoriten entfernt sind: Sie könnten, wie ich, angenehm überrascht sein! Also – Danke, Tatiana, dass du mir eine andere Dimension offenbart hast und Danke für die schöne Zusammenarbeit!
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